Fabio hatte einen anstrengenden Tag. Am Abend geht er früh zu Bett, schläft erschöpft ein.
Kurz darauf sitzt Fabio, an seinem Schreibtisch im Büro. Seine Kollegin schaut vorbei und fragt ihn, ob er mit ihr in die Pause kommt. Fabio beendet den Satz seines Textes, woran er gerade arbeitet und steht auf. Gemeinsam gehen sie in das Café auf dem Bürogelände.
Seine Kollegin heißt Marion. Er kennt sie schon ewig. Mit ihr fühlt er sich wohl, kann sich ungezwungen unterhalten. Dinge, die ihn beschäftigen, sprudeln in ihrer Gegenwart ungezwungen heraus.
Heute verläuft ihr Treffen anders als üblich. Marion schaut ihm tiefer in die Augen wie sonst. Die Luft zwischen ihnen scheint plötzlich zu knistern. Fabio schaut Marion an. Ganz sanft streicht sein Blick über ihr Gesicht. Um ihre Augen sind sanfte Lachfältchen. Sie lächelt häufig. Heute ist ihr Lächeln anders als sonst. Es wirkt einladend, warm und erotisch. Fabios Blick schweift tiefer. Den Hals entlang, hinunter bis auf die rechte Schulter. Er beugt sich vor, beginnt, zärtlich ihre rechte Schulter zu küssen. Sie riecht gut. Marion scheint seine Berührungen zu genießen.
Plötzlich stoppt Fabio seine Streicheleinheiten. Er schaut ihr in die Augen und meint: „Mehr gibts später.“
Sehnsüchtig schaut ihn Marion an. Sie stehen auf, gehen Hand in Hand zurück zu Ihrer Arbeit.
Fabio kann sich kaum konzentrieren. Er kennt sich selbst nicht mehr. Mit Marion ist er mutig.
Nach einem endlos erscheinenden Nachmittag verlässt Fabio sein Büro. Marion beendet ihre Arbeit zur selben Zeit wie er.
Er sieht sie auf dem Flur. Sie tauschen vielsagende Blicke.
Gehen schweigend an Kollegen vorbei.
Der Wecker klingelt
Fabio wird aus seinem Traum gerissen. Er setzt sich an den Rand seines Bettes und fühlt ein starkes Kribbeln in sich.
Bedauernd stellt er fest, dass es nur ein Traum war.
Es gibt keine Marion unter Fabios Kolleginnen.
Seufzend steht er auf und geht zur Arbeit.
Allerdings schaut sich Fabio seine Kolleginnen heute aufmerksamer an. Es wird ihm bewusst, dass ihn Frauen anerkennend ansehen.
Die Bürogebäude sind umsäumt von einem hübsch angelegten Park. Fabio entschließt sich Bettina zu fragen, ob sie mit ihm in der Pause eine Runde durch diesen Park macht. Er ist nicht mal sonderlich erstaunt, als sie zusagt.
Etwas später spazieren die beiden über einen Kiesweg. Dabei unterhalten sie sich angeregt.
Leider ist die Realität kein Traum. Sie gehen nach einer halben Stunde zurück zu ihrer Arbeit. Verabschieden sich herzlich und weiter passiert – nichts.
Träume bieten Chancen
Kurze Zeit darauf hat Fabio erneut einen Traum. Eine Frau erscheint. Sie steht vor ihm. Sie schauen sich an. Fabio spürt, dass sie dasselbe empfindet wie er. Intuitiv nimmt er sie in den Arm. Ja, genau das ist es.
Genau darum geht es, erkennt er plötzlich. Eine Frau sucht dasselbe wie er.
Eigentlich ist alles sehr einfach. Frauen fühlen dasselbe wie Männer. So groß sind die Unterschiede gar nicht.
Es geht nicht um das wie, um die korrekte Wortwahl. Sondern es geht darum, sich auf seine Intuition zu verlassen.
Das ist Leben verhält sich wie ein Fluss. Einen Fluss muss man fließen lassen.
Es kommt so, wie es kommen muss.
Fabio spürt, dass er darauf vertrauen kann, dass alles gut und richtig ist so, wie es ist.
Es geht nicht darum, mit dem Verstand alles zu analysieren und in Frage zu stellen. Es geht darum, andere Menschen nicht nur flüchtig zu registrieren, sondern sie wirklich zu sehen, Chancen zu erkennen.
Fabio wacht auf. Nach diesem Traum spürt er eine tiefe Ruhe in sich.
Erkenntnis
In Fabio ist eine tiefe Erkenntnis entstanden. Er weiß jetzt, dass es nicht wichtig ist, dass er noch besser ist als er es jetzt schon ist. Er braucht nichts Unvorstellbares zu bieten. Er muss auch nicht erst Karriere machen, bevor er mit einer Frau zusammen sein darf.
Fabio weiß jetzt, dass er die Frau anzieht, die zu ihm passt. Seine Gefühle, seine Bedenken gehören zu ihm, leiten ihn. Er ist ein guter Mann, ausgestattet mit einer tiefgründigen Intuition, auf die er sich verlassen kann.